Mobile hybride Biberburg - BEAVER LAB

Feldlabor, skulpturale Biberburg, Diskurs

Am Donau-Ufer der STWST wird ab 21. August eine alte Buskarosserie zu einer mobilen, hybriden Biberburg umgestaltet:

Zwischen Feldlabor und skulpturaler Biberburg wird das Zusammenwirken von Natur und Kultur thematisiert – anhand unseres Umganges mit Wildtieren und am Beispiel der im 19. Jahrhundert ausgerotteten und nun wieder zurückkehrenden Biber: Während Biber seit 15 Millionen Jahren unsere Landschaften und Ökosysteme prägen, fehlt uns Menschen nun seit Generationen jeglicher Bezug zu diesen erstaunlichen Tieren. Mythen und Falschinformationen dominieren aktuelle Debatten.

Als Feldlabor und künstlerisches Setting mitten im Zentrum der Stadt wird dann zwischen 1. und 10. September eine auf Biber spezifizierte urbane, utopische Nische für ein breites Publikum zum vielseitigen Austausch über Natur, Kultur und Kunst angeboten:

Neben wissenschaftlichen Fakten oder Historischem wird insbesondere auf das Leben der hier ansässigen, innerstädtischen Biberfamilie Bezug genommen. Es wird die Rolle von Tieren in der Kunst beleuchtet. Utopien der Koexistenz bis Konvivialität im Hinblick auf Klimakrise und Artensterben werden erarbeitet. Neben der Auseinandersetzung über Tiere und ihre Fähigkeiten soll zusätzlich die Vorherrschaft des Menschen als Künstler*in und Gestalter*in hinterfragt werden. Biber werden in ihrer Rolle als kollaborative Kunstschaffende thematisiert. Sind die imposanten Bauten von Bibern nicht ebenso als Baukunst zu erachten? Sind manche ihrer komplexen gesangsähnlichen Lautäußerungen nicht Musik? Inwiefern sind künstlerische Kollaborationen mit Tieren möglich?


Insgesamt erwartet das Publikum:

1. bis 10. September – täglich von 16-20 Uhr an der STWST Donaulände (48.309436, 14.284738)
Menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen, ein öffentlich zugängliches installatives Setting, Diskussionsrunden mit Expert*innen, Keynotes, Biberspaziergänge und Screenings

Fr. 1. Sept, 16-20 Uhr
Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz

Sa. 2. Sept, 16-20 Uhr
Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz

So. 3. Sept
16-18 Uhr: Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz
18-20.30 Uhr: Biber belauschen – Spaziergang mit Abby Lee Tee, Treffpunkt beim Beaver Lab am Donau-Ufer der STWST in Linz

Fr. 4. Sept, 16-20 Uhr
Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz

Sa. 5. Sept, 16-20 Uhr
Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz

So. 6. Sept
16-18 Uhr: Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz
18-20.30 Uhr: Biber belauschen – Spaziergang mit Abby Lee Tee, Treffpunkt beim Beaver Lab am Donau-Ufer der STWST in Linz

Sa. 7. Sept, 16-20 Uhr
Beaver Lab – öffentliches Feldlabor am Donau-Ufer der STWST in Linz

Fr. 8. Sept, 16:00 bis 17:30
„Zur Konsequenz des Verstehens„ – Künstliche Intelligenz und Tierkommunikation
Gesprächsrunde mit Expertinnen: mit Patrick Derieg, Renate Holzinger, Kurt Kotrschal

Sa. 9. Sept, 16:00 bis 17:30
„Störung und Kontrolle – Über das Zusammenleben von Mensch und Tier”
Gesprächsrunde mit Expert*innen: Gudrun Fuss, Gundi Habenicht, Leopold Kanzler, Christoph Wiesmayr

So. 10. Sept, ab 14:00
„Biber-Nerd-Talk” mit Kaffee und Kuchen
mit mit Leopold Kanzler, Johanna Kuffner, Beaver Lab Team


Die letzten 3 Termine sind außerdem Teil der jährlichen Showcase-Extravaganza STWST48, die von 8.-10. Sept in Koop mit der Ars Electronica läuft.

Als Teil von STWST48x9 COLD HEAVEN –> Beaver Lab


Mehr Infos außerdem unter: Beaver Lab –> https://beaverlab.at/

Doku-gallery Bildrechte: Beaverlab








Fabian Holzinger und Franziska Thurner kollaborieren hier mit der STWST und weiteren Akteur*innen in einander ergänzenden Expertisen.


Abby Lee Tee alias Fabian Holzinger (*1987 Linz) ist Musiker & Sound Designer. Neben Bandprojekten veröffentlicht er seit 2009 zahlreiche Alben auf Labels wie Shash, Dinzu Artefacts, Czaszka oder Accidental. Seine Vorliebe für Field Recording & die Beschäftigung mit den Grenzbereichen zwischen Musik & Geräusch sowie Kultur & Natur zeigt sich in Form von Installationen, Soundwalks oder Theater-Projekten. Seit 2020 widmet er sich der Erforschung von Bibern & ihren Lautäußerungen – die Aufnahmen aus dem Inneren einer Biberburg wurden mit dem „Sound Of The Year”-Award (BBC Radiophonic Workshop) sowie dem „Boughton Fieldcraft”-Award der “Wildlife Sound Recording Society” prämiert. https://abbyleetee.com

Franziska Thurner (*1984 Harrachstal) ist Medienkünstlerin und Universitätslektorin an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der Kunstuniversität Linz. Im Zuge ihrer 10-jährigen Lehrtätigkeit widmet sie sich der Erforschung und Erprobung aufkommender Technologien mit Fokus auf Kunst, Schule und Vermittlungsarbeit sowie Fragestellungen zu digitaler Ethik und digitaler Gerechtigkeit. Unter dem Namen System Jaquelinde (mit Hanna Priemetzhofer) entstehen seit 2005, interdisziplinäre und kollaborative Arbeiten mit digitalen & analogen Medien. Weiters erforscht Franziska Thurner in ihren digitalen Fotoserien die Fehleranfäligkeit von Algorithmen. https://franziskathurner.com

Die Stadtwerkstatt - Künstler*innenkollektiv. Die STWST ist Kunst, Clubkultur und autonome Struktur seit 1979. In ihrem über 40-jährigen Bestehen hat die Stadtwerkstatt viele wegweisende Medien- und Kunst-Projekte umgesetzt und war außerdem anstiftende Initiative für zahlreiche Künstler:innen in- und außerhalb der Stadt. Die Stadtwerkstatt ist Kunst, Theorie und Praxis, gesellschaftlicher Freiraum, Ort der Selbstermächtigung und des politischen Diskurses. Aktuell ist die Stadtwerkstatt in den Bereichen New Art Contexts aktiv, wo sie zwischen Planung und Wildwuchs seit mehr als 10 Jahren erweiterte urbane Zonen betreibt, ua. das DeckDock an der Donaulände. Ebenso seit mehreren Jahren besonderer Fokus auf Kunst, Technologie, Theorie und Natur, die STWST war mit einem solchen Projekt unter anderem bei der Biennale Taipeh eingeladen (2018). Die STWST hat gerade in den letzten Jahren auch Streaming-Projekte wie GrundlTV oder Streamings gegen den Ersatzort umgesetzt, betreibt Medienkanäle wie die Zeitung Versorgerin, einen Veranstaltungsbetrieb, den Club und das Cafe Strom. https://stwst.at, https://archiv.stwst.at