STWST Work in Progress

12.-21. Dezember 2022

sugar pa & ronit

silence, i kill you


Ein Musiktrack, der die Themen Vergewaltigung und Rape Culture in den voice overs nutzt, sowie emotional und inhaltlich von sugar pa & ronit bearbeitet wurde.


In diesem Work in Progress ging es um: Kompliz*innenschaft; Sichtbarmachung von rape culture in Linz; bezahltes, kreatives Ventil für Trauma und Wut nutzen; eigene Stimme hörbar machen durch Musik und silencing brechen; mehr queere Flinta-Mucke auf den Hörmarkt bringen; einen skill-share auf technischer und inhaltlicher Ebene; um gegenseitiges Empowerment und eine produktive Transformation von Gewalterfahrungen.

Das Projekt wurde in einen Prozess eingebettet, in dem wir Themen aufgreifen wollten, die uns gerade beschäftigen: sugar pa hat zu diesem Zeitpunkt eine betroffene Person von sexualisierter Gewalt in Linz bei einem Callout begleitet. Resultat war ein Text den sugar pa in Absprache mit der betroffenen Person dazu geschrieben hat, welcher an Hausprojekte, Kulturvereine und Veranstaltungsräume – unter anderem auch die Stwst – in Linz gegangen ist. Der callout sowie unser track sind eingebettet in konzepte aus dem BlPoc Feminismus: Transformative Gerechtigkeit (transformative justice) und Gemeinschaftsverantwortung (community accountability). ronit fühlte sich durch diesen Callout empowert, auch über eigene Erfahrungen von sexualisierter Gewalt und dem Umgang des Umfeldes zu sprechen. ronit identifizierte für sich das Schweigen um das Thema als große Belastung. Das Sprechen darüber ist unangenehm. Eigentlich will es keiner hören. Dadurch war schnell klar, dass wir uns dem Thema sexualisierte Gewalt widmen und den Track als Tool nutzen um die Schweigekultur zu brechen.

Während des Prozesses fand ein Treffen zu dritt statt- mit uns und der betroffenen Person des Callouts. Im Austausch über die Erfahrungen im Umgang wurde sichtbar, dass das Schweigen von Mitwissenden eine emotionale Belastung und Verletzung darstellt, die Gewicht hat.

Das Resultat unseres Work in Progress nach 10 Tagen ist ein 7minütiger, politischer Acid Techno Track von zwei queeren FLINTA*s in Linz produziert. Erhältlich ist der Track unter einer CC-BY-SA 4.0 Lizenz zum freien Download: silence, i kill you

Wir haben uns in diesen 10 Tagen ein riesenstückweit besser kennenlernen dürfen und haben Vertrauen zueinander gefasst. Vor diesem Projekt kannten wir uns kaum. Unser vorangegangener erster Track war ein Produkt, in dem die effektive Zusammenarbeit nur an wenigen Stunden zu zweit stattgefunden hat.
Try: My Playground. My Power. [CC BY-SA 4.0 ronit & sugar pa 2022]



Ein Showing ist am 29. April 2023 innerhalb der STWST-Reihe Night Creature's Deamons geplant (Kuratierung Mika Mankomat). Des Weiteren folgt ein Artikel in der März-Ausgabe der Zeitung Referentin zum Thema Rape Culture in Linz, um Callout und Work in Progress einen Rahmen zu geben und vice versa.






sugar pa .
dedicated to creating and working collectively.
performance art as artistic activism and coping mechanism for life in racist white, binary, hetero- normative and sexist surroundings.
s_x workers rights activist - learnt most my know hows in this field at maiz- autonomes zentrum von und für migrant*innen in linz
I passionately write texts from a radical queer feminist perspective on different topics that get published here and there, producer of the movie “s_xarbeit und beziehung”.
Producing music is still quite new for me. The first time ever do create sound and perform in public was during our performance “mahlzeit” at 48/h stwst in September 2021 in collaboration with my friend mika bankomat.


ronit
ronit wohnt und arbeitet in linz. hier hat ronit auch als kulturarbeiter*in schon in unterschiedlichen vereinen mitgewirkt (zb. habitat, willy*fred, fredda, das kollektiv, fiftitu%).seit 2008 an den dj reglern und seit 2020 auch als produzent*in schlägt ihr herz zu deep-, melodic- und acidtechno.
https://m.soundcloud.com/ronit_muadib, https://ronitmuadib.bandcamp.com/









Fotocredits:
Foto pa dares by Rey Loichl
Foto ronit by Verena Mayrhofer