Talk Julian Stadon


Montag, 18. Mai 2020, 19.00 h
Live-Video-Stream https://meet.jit.si/eleonore



Julian Stadon: Von der Augmentation zur ökologischen Ästhetik

Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die letzten 12 Monate künstlerischer Praxis, beginnend mit der Entwicklung der TeleAgriCulture-Plattform und seinen Projekten, die seitdem bis zu dieser aktuellen Residency auf der Eleonore stattgefunden haben.

Julian Stadon: „Ausgehend von einem 15-jährigen Hintergrund im Bereich der Mixed-Realty-Technologien konzentrierte sich meine Doktorarbeit auf die Frage, wie die Augmentationsästhetik in der Kunst unser Verständnis der bio-digitalen Konvergenz verbessern kann. In jüngster Zeit verlagerte sich dieser Fokus auf einen ökologischeren 'vor Ort'-Fokus, basierend auf der Philosophie, dass es so etwas wie 'periphere Fähigkeiten' nicht gibt.“

Die TeleAgriCulture-Plattform ist ein crowd/cloud Ökosystem für kleine bis große landwirtschaftliche Systeme, seien sie bodenbasiert, hydroponisch, aeroponisch oder aquaponisch. Sie ermöglicht Künstlern den Zugang zu Umweltdaten aus einzelnen lebenden Ökosystemen. Das Projekt wurde während des MIT Community Bio-Summit im Jahr 2018 konzipiert und im vergangenen Jahr sowohl in Cultivamos Culture als auch im V2_ Lab entwickelt. Ein besonderes Projekt _Rhizomatic Bias wurde im September 2019 gleichzeitig in V2_, Ars Electronica und bei STWST 48×6, gezeigt. Neben diesem Projekt haben mehrere eingeladene Artists in Residence-Projekten unter Verwendung dieser Plattform Dinge entwickelt, die im Rahmen dieses Vortrags gezeigt und diskutiert werden. Darüber hinaus wird ein Überblick über laufende Projekte gegeben, insbesondere über ein neues e-aquaponisches System, das im 3erH0f Kulturverein entwickelt wird, sowie über die aktuelle Forschung und Entwicklung im Bereich Niedrigenergie-/Niedrigbandbreiten-Lösungen für Datenstreaming im Post-Anthropozän, was momentan auf der Eleonore stattfindet (zusammen mit anderen allgemeinen Wartungsarbeiten am Boot, einschließlich Außenanstrich, Holzschneiden, Gartenbeete machen, Kanufahren und Angeln).

Julian Stadon ist ein australischer Künstler/Kurator/Akademiker, der sich mit Augmentations-Ästhetik, verkörperten bio-digitalen Ökosystemen, Nahrungsmitteln und der Frage beschäftigt, wie wir mit nicht-menschlichen Wesen umgehen. Stadon studierte Meeresbiologie, Bildende Kunst und hat einen Master of Electronic Art. Er fokussiert sich in seiner Doktorarbeit darauf, wie die Kunst unser Verständnis der bio-digitalen Konvergenz verbessern kann. Stadon ist der Direktor von marart.org und TeleAgriCulture und hält seit über 15 Jahren Vorträge über Kunst, Design, Mode und Spiele in Australien, Mexiko, Österreich, Italien, England, Irland, Belgien, Schweden, Portugal, China, Amerika und Japan. Stadon publiziert, performt und stellt regelmässig aus und lebt derzeit am 3erHof. Dieses Hof-Projekt besteht im Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Kunst und Wohnen.