STWST 48x5 Infolab 2019





siehe –> STWST48x5 Umsetzung Versorgerin

Aufbau des Sandlochs
Mehr Schaufeln
Die Parabolform fertig
Die Antenne im Einsatz bei der Eröffung


  Es ist schlimmer als jede Klimakrise, jeder politische Wahnsinn, das Mikroplastik in den Ozeanen, Ebola und andere Pandemien. Wenn wir nicht aufpassen verlieren wir die Kontrolle über die Information. WIR MÜSSEN HANDELN - J E T Z T!
  

Vor der Stadtwerkstatt wird ein konkaves Sandloch mit 12 Meter Durchmesser gegraben. Mit diesem Loch wird die Wasserstoffstrahlung des Universums in einem Brennpunkt gebündelt. Ein Empfänger nimmt die unterschiedliche Intensität der Strahlung aus der Vergangenheit auf.

  Frage: Warum wir noch immer Skulpturen bauen? Antwort: Weil es Spass macht und damit wir Information transportieren können.


Projektidee:

The Previous Layer

unfinished.past
2002 Idee einer Verkehrsinsel in der Raumzeit










Grafik © Peter Hauenschild


1996 Aufbau einer 16m drehbare Schablone um eine Parabolform zu erreichen





Foto © 1996 Skulturenpark Katzow - Thomas Radeloff




Weitere Schnittstellen zur Vergangenheit



NegInformation im Zeitenraum

Negentropie ist die treibende Kraft der Evolution. Es scheint, als ob die NegEntropie den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik widerspricht. Dieser besagt, dass Entropie immer zunehmen muss.

Boltzmann und Schrödinger arbeiteten mit dem Begriff der NegEntropie. Von Neumann, Alan Turing und Oswald Wiener waren die Pioniere der Informationstheorie. Sie schufen die Basis unserer heutigen Informationstechnologie. Information entwickelte sich also über das Leben in der Natur zu einer physikalische Größe, die in der Informationstheorie von Claude Shannon definiert wurde. In Folge wurde das logisches Denken zum Ziel einer neuen Weltordnung. Induvidualität, Kreativität, Intuition und Kunst werden ab diesem Zeitpunkt immer weiter in den Hintergrund gedrängt.

Wir empfangen nun den Wasserstoff des Universums aus einer Entfernung von mehreren Millionen Lichtjahren von der weiten Vergangenheit bis zur Gegenwart. In dieser Vergangenheit war die Evolution noch nicht so weit fortgeschritten, aber es steckt bereits die Entwicklung der Information in den Anfängen des Universums. Wir benennen dieses empfangenen Signal aus den Vergangenheiten mit dem Kunstwort „NegInformation“. Der Begriff „NegInformation“ macht in der logischen Welt der digitalen Maschinen keinen Sinn

Kunst kommt von künstlich, und künstlich sind auch unsere digitalen Maschinen, die immer mehr unsere neue Weltordnung bestimmen. Die menschliche Kreativität hat zwar diese Entwicklung ermöglicht, ist in Zukunft aber nicht weiter zwingend erforderlich. Übergeben wir nun die Kunst der Medien den Maschinen und konzentrieren wir uns auf andere Möglichkeiten. Als ersten Schritt sollten wir neue Blickwinkel auf die Entwicklung der Information suchen. Dazu ist des notwendig die Entwicklung der Informationsgesellschaft zu verstehen und Positionen zu definieren die es in einer logischen Weltordnung nicht gibt.

Grundsätzlich sollte der Begriff der Informationstheorie in Frage gestellt werden. Informationstheorie sollte nicht durch die Idee geprägt sein, eine Nachricht so effizient wie möglich von einem Ort an einen anderen zu übertragen, sondern eine Informationstheorie sollte in einem kosmologischen Kontext stehen. In diesem Sinne kehren wir mit unserem Aufbau auch ganz zum Anfang der Informationsentwicklung zurück. Am Anfang war der Wasserstoff und er bietet uns mit seinen Symmetrien und Harmonien den ersten Hinweis auf die Information. Weiters braucht Information eine Vergangenheit, um in der Gegenwart etwas Neues entstehen zu lassen. Der Faktor der Zeit wird also zu einer wichtigen Komponente der Information.

Zeit kann man über Schwingung definiert werden und eine Schwingung kann über eine Welle veranschaulicht werden. Schwingungen und Wellen bieten eine Wiederholung auf der Zeitachse, und sie sind ein Hilfsmittel um zeitliche Änderungen zu messen. Die Wellenlänge einer elektromagnetischen Schwingung steht über die Länge eines elektrischen Leiters in direkter Beziehung zu einer Form im Raum. Wasserstoff sendet eine elektromagnetische Welle bei 1420 MHz aus, die von unserer Antenne mit einer Wellenlänge von 21cm empfangen werden kann. Die Form der Antenne steht damit in direktem Zusammenhang mit diesem Grundelement des Universums.

Bei STWST48x5 wird ein 12-Meter-Sandloch gegraben, um die Wasserstoffstrahlung des Universums aufzunehmen. Je größer wir diese Reflektorantenne bauen, desto tiefer können wir in den Weltraum in der Zeit zurückblicken. Wir können diese Strahlung aus verschiedenen Entwicklungsstadien des Universums gleichzeitig empfangen. Diese Strahlung des Ereignisses breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit im Raum aus. Mit unserem Sandloch können wir voraussichtlich bis 10 Millionen Lichtjahre in die Vergangenheit blicken. Wir erhalten also ein sinnfreies Signal der „NegInformation“ und dieses steht für eine Position an der wir eine andere Perspektiven auf die Evolution und die Natur der Information erhalten.

Mit diesem Aufbau soll die Individualität, die Intuition, Kreativität und Kunst wieder eine Position in der Entwicklung unserer Zukunft bekommen.

Conclusio:
Eine Abstraktion der Informationsgesellschaft ist notwendig um einen neuen „Layer“ über die Welt der digitalen Maschinen zu bekommen. Dieser Layer kann nur über die Geisteswissenschaften oder der Kunst installiert werden und muss über den physikalischen Layern der Informationstechnologie liegen. Eine wichtige netzkritische Arbeit dazu leistete mein langjähriger Freund Armin Medosch der unter der Domain The Next Layer.


The Previous Layer

40 Jahre nach dem die Stadtwerkstatt gegründet wurde empfangen wir mit unserer Antenne die Strahlung V538Aurigae im Sternbild des Fuhrmanns. V538Aurigae liegt genau 40 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Licht und andere elektromagnetische Strahlung dieses Sterns trifft heuer auf die Erde und können über das Sandloch gesehen und gehört wahrgenommen werden.